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Sprache

Strine ist nicht so sehr ein Dialekt als vielmehr eine „slanguage“ (slang + language). Es steckt voller Angeberei, Schimpfwörter und Spässe, ist ungrammatisch und wird geschrieben, wie man es spricht – am besten durch die Nase. So macht er der Bauchredner aus „day“ – „die“ und aus „died“ – „doid“.

Strine findet man nur selten geschrieben, ausgenommen bei sehr von sich überzeugten Sprachwissenschaftlern, wie z.B. dem Vater der Strine, Professor Afferbeck Lauder (los, probieren Sie „Alphabetical Order“), hysterische Etymologen. Immerhin entstand eine perfekte phonetische Strine-Transcription auf dem Schreibtisch eines Seppo mate... (kleine Übersetzungshilfe: Seppo = septic tank = Yank = Amerikaner; Mate = Freund, Kumpel, nicht Liebhaber). Über Jahre hatte er seine Briefe nach Australien mit „Lighter Mite“ = „Later mate“ = „bis bald, Freund“) unterzeichnet.

Das Australische kennzeichnet daneben eine ihm fehlende Förmlichkeit (man kann es überall sprechen, nur nicht in Übersee), eine lakonische, dichterische Originalität („she was uglier than a robber’s dog“ – „sie war hässlicher als der Hund eines Einbrechers“) und bildliche Unverblümtheit (he’s as thin as a streak of pelican shit“ – „er ist so dünn wie Pelikankot“. Und den grössten Spass bereitet es den Australiern, die Engländer aufs Korn zu nehmen („knocking the Poms“), die gemeinhin „whinging Pommies“ – „winselnde, jammernde Engländer“ tituliert werden.

Stärker als regional variiert der australische Akzent mit der sozialen Schicht, obgleich das kein Hindernis für den Aufstieg bedeutet, solange man Köpfchen hat. Bob Hawke z.B. klingt wie eine mürrische Kreissäge, brachte es aber dennoch bis zum Premierminister; aber all seine Wähler – aus der tiefsten Provinz oder aus den Städten – wissen, er spricht die gleiche Sprache wie sie.

Damit auch Du Dich ein wenig im Strine Dschungel zurechtfindest, haben wir beiliegend ein Glossary zusammengestellt. But, just don’t strine (strain) yourself. (Doch überanstrenge Dich nicht.)

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